Dienstag, 5. August 2008

Alice Springs & Outback

Am 1. Juli sind wir nach gut 1600km Fahrt auf dem Stuart Highway am späten Nachmittag in Alice Springs angekommen. (Der Stuart Highway ist fast 3000km lang und ist benannt nach John McDouall Stuart, der im Jahre 1862 nach dem dritten Versuch als erster Weißer den Kontinent von Süden nach Norden durchquerte.) Übernachtet haben wir im HEAVEN Backpackers und abends gings dann noch ins BOJUNGES Pub zum Abendessen und auf ein paar kühle Bier mit der Gruppe. Ich hab mir zum Dinner (Abendessen) mal ein kleines 800g (Monster)Steak gegönnt, wo es, nachdem man es fertig verputz hat, eine Urkunde vom Chef gibt. Die Urkunde hab ich schon mal ;-)
Leider wurde am nächsten Tag unsere Gruppe getrennt, da alle unterschiedliche Touren gebucht hatten. Ich hatte einen Tag frei n Alice Springs und hab den Tag genutzt um mit ein paar anderen uns den ANZAC Hill (Aussichtspunkt), das Flying Doctors Museum und den Dessert Park anzuschauen. War alles sehr interessant, vor allem die Bird Show im Dessert Park wo gezeigt wurde wie sich einige Vögel an das Leben im Outback angepasst haben.
Am 3.Juli startete dann auch meine Outback Tour. Mit meiner neuen Gruppe hat ich wieder viel Glück da alle sehr nett waren. Mit dabei Holländer, Dänen, Franzosen, Malyen und natürlich wieder Deutsche.
Erstes Ziel des Tages Uluru a.k.a. Ayers Rock. Der Name Uluru stammt aus dem Pitjantjatjara, der Sprache der Anangu (die lokal ansässigen Aborigines). Er ist eine Ortsbezeichnung ohne tiefere Bedeutung.
Von Alice Springs nach Ayers Rock sind es gute 400km! Auf dem Weg dorthin haben wir noch halt auf einer Kamelfarm gemacht.
Am Ayers Rock angekommen, war ich erstmal von der Größe des Berges überrascht. Ayers Rock ist einfach nur RIESIG. Der Uluru ist etwa 3km lang und bis zu 2km breit. Wir hatten dann 2 Stunden Zeit um die Runde um den Berg zu laufen. Der Fußweg um den Berg misst knapp 10 Kilometer! Es gibt auch die Möglichkeit Ayers Rock Hochzulaufen (ca. 350m hoch!!!).
Es wird davon ausgegangen, dass etwa zwei Drittel des gesamten Felsmassivs sich unter der Erde befinden, und der Ayers Rock in der von außen erkennbaren Form also nur die Spitze eines noch gewaltigeren Berges darstellt.


Abend sind wir dann noch zu einem nahe gelegenen Aussichtspunkt gefahren um uns Ayers Rock während des Sonnenuntergangs anzuschauen. Die rote Farbe des Gesteins ändert sich innerhalb weniger Minuten zu einem fast "magischen" Leuchten. Wahrscheinlich ist das mit ein Grund dafür, dass ein Heiligtum der Ureinwohner ist. Auf das rote Leuchten folgt beim Eintritt in den Kernschatten der Erde schnell eine graue Färbung. Traumhaft!

Über Nacht sind wir wieder in eine nahe gelegene permanent campsite und wer sich denkt im Outback ist’s immer schön warm hat sich geirrt. Tagsüber mit sonne ist es mit 25° sehr angenehm und nachts hatten wird dann teilweise Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Am nächsten Morgen gings dann zeitig (4:30Uhr!) aus den SWAG´s um uns Ayers Rock bei Sonnenaufgang anzuschauen. Danach sind wir weiter zu den 30km entfernten Olgas (=Kata Tjuta - bedeutet in der Anangu-Sprache viele Köpfe). Die Kata Tjuta sind eine Gruppe von 36 Inselbergen. Der höchste Fels, Mount Olga ragt 564m aus der Umgebung heraus. Warum der Name Olgas??? => Die Kata Tjuta wurden von ihrem europäischen Entdecker Ernest Giles nach der Königin Olga von Württemberg die Olgas genannt. Die Kata Tjuta werden von den Anangu-Männern für Rituale gebraucht, daher ist der Zutritt für Touristen äußerst eingeschränkt. Wir sind dort zu einem Aussichtspunkt gewandert wovon man eine herrliche Aussicht ins Valley of Winds hat.

Nach den Olgas sind wird zur dritten große Attraktion im Red Centre - der Kings Canyon im Watarrka National Park. Nur etwas mehr als 100 Kilometer Luftlinie trennen den Kings Canyon vom Uluru, die Anreise über die Straße zieht sich allerdings über rund 300 Kilometer und zwar nur offroad!!! Nachdem alle gut durchgeschüttelt waren und wir in unserem Quartier für die Nacht bezogen hatten, gab`s leckere Outback-Küche, d.h. es wurde alles im Feuer gekocht. Nach Einbruch der Dunkelheit fingen die ersten Dingos(Wildhunde) an zu heulen. Ich bin nachts auf Grund eines ziemlich lauten Geheuls in Campnähe aufgewacht bis ich realisiert hab das der Dingo in unserem Camp stand ca. 5m von uns. haha. Bei der Nahrungssuche kommen die Dingos sehr nah an die menschliche Umgebung.
Am nächsten morgen sind wir dann zeitig zum Kings Canyon und den ca. 6km langen Wanderweg um den Canyon herum gelaufen. Dieser beginnt mit einem eher steilen Stück, welches Einheimische Heartbreak Hill (oder auch Heartattack Hill wegen der steilen Passagen) nennen. An der Spitze angekommen eröffnet sich ein beeindruckender Blick über die Schluchten, den bienenstockartigen Felsformationen auf dem Plateau und über die weite Landschaft um das gesamte Gebiet. Am Fuße des Canyonbodens zieht sich der sogenannte Kings Cross durch. Ungefähr nach der Hälfte des Pfads steigt man in ein Wasserloch hinunter, welches auch als Garten Eden bezeichnet wird, immerfeucht ist und daher eine tolle Fauna und Flora besitzt. Im Canyon haben sich einige in Australien seltene subtropische Pflanzen erhalten, wie z. Bsp. Palmfarne. Einige der Seitenwände des Kings Canyon sind bis zu über 100m hoch (bitte die Personen auf dem 2. Bild beachten zum Vergleich).

Weiter sind wir dann in Richtung Glen Helen wo wir zum Glen Helen Canyon und Glen Helen Gorge wollten. Unterwegs sind wir noch am Tnorala (Gosse-Bluff-Krater) vorbei gefahren. Der Gosse-Bluff-Krater entstand durch den Einschlag eines Meteoriden vor rund 142,5 Millionen Jahren während des Juras. Sein Durchmesser betrug ursprünglich rund 22 km und hat sich in Folge von Einebnung durch Erosion auf 4,83 km verringert, bei 152 m Tiefe.

In Glen Helen musste sich dann ein Teil der Reisegruppe verabschieden, da die Leute nur eine 3 Tage Outbacktour gebucht hatten und nicht wie ich 4 Tage. Wir sind dann weiter zum Glen Helen Canyon wo wir ein paar seltene Blackfoot-Rock-Wallabys sehen konnten und danach für die letzte Nacht wieder zurück in unser Camp zurück zu kehren.

Am letzten Tag sind wir nach Palm Valley gestartet. Es stand nur offroad fahren auf der Tagesordnung. Im Palm Valley findet man letzte Population der Marienplame. Die aus einer feuchteren Klimaperiode stammende Palmenart hat vermutlich seit etwa 20.000 Jahren nur hier am Ufer des Palm Creek überdauert. Wahnsinn! ;-)

Am Nachmittag gings dann wieder zurück nach Alice Springs und meine 11 Tage Tour war leider vorbei.